24.12.2008 - Heiligabend, 10:00 h:

Es läuten die Alarmglocken, und das nicht nur im übertragenen Sinn...

Beide Mannschaften reisten ersatzgeschwächt an - und eine epidemisch um sich greifende Krankheitswelle dezimierte die Zahl der einsatzfähigen Spieler in den letzten Stunden vor Anpfiff weiter. An "normalen" Spielbetrieb war kaum zu denken. Aber die ebenso malade Verfassung der Spielstätte ließ solchen sowieso nicht zu, denn die Vorsehung hatte uns zu allem Überfluss eine defekte Hallenabtrennung beschehrt.

Der Anblick der herabbaumelnden Plastikwand entpuppte sich als ebenso ärgerlich, trostlos wie symbolträchtig. Aber immerhin: ein verkleinertes Spielfeld für die übrig gebliebenen 2 Micro-Mannschaften war uns so bereits auf natürliche Weise bereitet...

Mit insgesamt nur 8 Spieler dürften wir einen neuen Minus-Rekord aufgestellt haben.
Mannschaft "Jung" trug dazu lediglich 6 einsatzfähige Beine bei (und das schließt Beine die ausschließlich zur Erhaltung des Gleichgewichts, vulgo "Standbeine", mit ein).
Team "Alt" ging es kaum besser, hatte aber immerhin einen zusätzlichen Gast-Spieler (endlich mal was Positives!) aus Berlin eingeflogen.

Es lag es wohl nahe, die überlieferten Mannschaftsgefüge intakt zu lassen - und den hageren Neuling zum Ausgleich an die "Jungen" abzutreten. So konnte wenigstens ein Spiel beginnen.
Doch manchmal trügt der Unscheinbare... Und was quantitativ nur den "Ausgleich" für die Jungen meinte, bedeutete in Wahrheit qualitativ den unausweichlichen "Untergang" der Alten.

Denn spätestens nach der ersten Halbzeit war klar: nicht zuletzt Dank der überraschenden Ballfertigkeit des Leihspielers erlangte Team Jung eine unheilige Dominanz. Team Alt war schnell mit reiner "Schadensbegrenzung" beschäftigt, aber bald wurde überdeutlich, dass nicht einmal dies gelingen würde. Ball um Ball zappelte im Netz.
Für eine Weile ergötzte sich Team Jung noch an der Überlegenheit, den ungestörten Kombinationen und dem eigenen "HackeSpitzeTrallalla". Doch dann wuchs auch in ihnen die traurige Erkenntnis, dass es nur dann zu eigner Ehr gereicht und Freude macht, einen Gegner zu demütigen, wenn man ihn eigentlich auf Augenhöhe weiß.
Massaker aber kennen keine Helden.

So kam auf keiner Seite rechte Freude auf - und Spannung nur auf dem Platz, nie aber auf dem Scoreboard. Selten war ein Ergebnis unwichtiger als 2008, es sei trotzdem erwähnt:
Baseballschläger: 28
Robbenbabys: 8
Auf Grund der Torflut gelang es dem Anzeigentafler auch nicht mehr, sämtliche Schützen zu vermerken. Decken wir also den Mantel des Schweigens über sie.

Und auch nach dem Abpfiff blieb der Wurm drin, ein böses Karma erhalten.
Nicht nur die Bier-Dürre verbot es, sich die Ereignisse schön zu trinken.

Es weht ein eisiger Wind, Schreckgespenster geistern durch die Halle.
Dunkle Wolken ziehen auf - Weihnachtskick im Schockzustand.